Kommt darauf an, was du unter 'früheren Zeiten verstehst.
Ich denke mal, den Stress machen wir uns heute vielfach selbst.
Ich weiß, das ist eher unpopulär in Zeiten, wo man die Schuld und Ursache lieber bei anderen als bei sich selbst sucht.
Ob ich nun einen Termin, einen nervigen Chef oder vier Leute, die alle auf einmal auf mich einreden habe usw. dann liegt es doch auch immer noch an mir, wie ich reagiere. Darum meine ich, dass zumindest der größtes Teil des Stresses an meiner Reaktion auf die Situation liegt.
Dazu kommt noch die totale Reizüberflutung, die vielleicht die eigentliche Ursache für den Stress, den man sich auch selbst macht, ist.
In dieser Beziehung führte man früher natürlich ein anderes Leben, ein ruhiges, sieht man einmal von extremen Situationen wie z.B. Krieg ab.
Meine These: Je schneller unsere Welt wird, je schneller sie Ziele erreichen will, je mehr sie die Geduld dabei verliert und vergisst oder nicht akzeptiert, dass Dinge ihre Zeit brauchen, je größer ist der Stress. So lange das Leben ein einziger Konkurrenzkampf ist, sei es bei der Arbeit oder im Privatleben, ist es Stress. Das war schon früher so, auch wenn man es anders nannte.